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Kaffee und seine Geschichte

Aus unserem täglichen Leben ist Kaffee nicht mehr wegzudenken. Doch was genau wissen wir über Kaffee, außer dass die Kaffeebohnen braun sind, wenn er in den Handel kommt? Wie und wo der Kaffee herkommt, darüber ranken sich viele Mythen. Klar auf der Hand liegt, dass der Kaffee aus Äthiopien stammt.

Der Legende nach entdeckte ein dortiger Hirte, dessen Ziegen nach dem Verzehr der roten Kaffeekirschen mehr Power hatten, als vor dem Verzehr, den Kaffee. Zum ersten Mal wurde Kaffee in der Region „Kaffa“ im Südwesten Äthiopiens bereits 900 n.Chr. erwähnt. Zu der Zeit wurden die Blätter und getrockneten Kirschen, ähnlich wie Tee, mit heißem Wasser aufgegossen und so getrunken.

Erst später als der Kaffee durch die arabische Welt bis ins Osmanische Reich und später nach Istanbul gelangte, passte sich der Kaffee in der Zubereitung immer mehr den heutigen Verhältnissen an, Die streng genommen rohen, trocknen Samen, welche im Prinzip keine Bohnen sind, wurden geröstet, fein gemahlen und in Wasser mehrfach aufgekocht.

Im 16.Jahrhundert eröffneten in Istanbul (früher Konstantinopel) die ersten Kaffeehäuser. Zu damaligen Zeiten war es für Kaffeetrinker im Osmanischen Reich alles andere als ein „Kaffeekränzchen“. Unter dem Herrscher“ Murad der Vierte“ war Kaffee sogar verboten. Die Kaffeehäuser wurden abgerissen und die Kaffeetrinker verfolgt und bestraft. Glücklicher Weise wurde den Bayern nicht nur das bayrische Bier in die Wiege gelegt, es war schließlich ein Augsburger Mediziner der 1582 durch den vorderen Orient reiste. Andere Reisende brachten Kaffee als Souvenir mit nach Europa, was bei den Europäern wohlwollend in Kauf genommen wurde. Bereits im 17. Jahrhundert entstanden die ersten Kaffeehäuser in „Venedig“ und anschließend in „London“ – „Wien“ und zuletzt in „Paris“. Die ersten deutschen Kaffeehäuser öffneten 1673 in „Bremen“ und 1721 in „Berlin“.

Die drei Wellen des Kaffees

Zwar wächst Kaffee in den Hochlagen der (Sub-) Tropen; genauer gesagt in bergigen Ländern entlang des Äquators, wie zum Beispiel Kolumbien und Äthiopien. Die ausgeprägteste Kaffeekultur befindet sich jedoch in den Vereinigten Staaten – Europa- und überraschenderweise  hauptsächlich in Japan. Dort gibt es eine sehr ausdifferenzierte Kaffeekultur. Es ist kaum zu glauben, aber in der Kaffeekultur haben die Japaner die Italiener längst überholt. Es wird mehr Kaffee nach Japan exportiert, als nach Italien und Frankreich. Brasilien konsumiert nach Amerika die zweitgrößte Menge Kaffee und Äthiopien hat gemessen an der Erntemenge den größten Eigenkonsum von allen Kaffeeländern. Die ganze brasilianische Familie zelebriert bis zu drei Mal am Tag ihre Kaffeezeremonie.

Kaffee wurde lange wie Soja und Getreide gehandelt. Mittlerweile werden mancherorts die Kaffeekirschen mit der gleichen Aufmerksamkeit und Respekt behandelt, wie Trauben bei der Weinlese. Schon aus der Entwicklung der letzten Jahre  lässt sich ein klarer Trend ableiten. „Die drei Wellen“. Zuerst gab es die Welle der Massenmarkt-Kaffees, es folgte dann die zweite Welle, rund um die zeitgemäßen Kaffeehäuser. Die vielfältigen Aromen und die verschiedenen Anbaumethoden für Kaffeeliebhaber gewinnen bei den Herkunftsländern immer mehr an Bedeutung.