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Interessantes Wissen über Tassendruck – Porzellan und Herstellung

Langlebigkeit, eine gute Griffform und ein formvollendetes Äußeres sind klare Entscheidungsgründe für Porzellantassen. Porzellan ist ein edles Material und mit Keramik nicht vergleichbar. Es besteht aus „Kaolin(Porzellanerde), Feldspat und Quarz“. Porzellan hält den Beanspruchungen im Alltag wesentlich länger Stand, als eine Werbetasse aus Keramik, die zum größten Teil aus nicht transparentem Ton besteht. Porzellan ist einfach härter – glänzender – weißer und dünnwandiger. Außerdem hält Porzellan länger die Temperatur des Kaffees oder Tee. Der geringe Preisunterschied zu einem Keramikbecher ist bedingt durch die Langlebigkeit und Ästhetik auf jeden Fall gerechtfertigt.

Wie kann man Keramik von Porzellan unterscheiden?

Wer einmal vor der Wahl der beiden Tassen / Becher steht und diese vom Material nicht unterscheiden kann, kann dieses ganz einfach testen: „Mit einem Löffel leicht gegen die Tasse klopfen“: Porzellan klingt ein wenig wie Glas und hallt ein wenig nach (wie ein Glöckchen). Es geht auch für Kraftprotze rabiater: Einfach eine Tasse zerschlagen (muss ja nicht die Beste sein) und eine der Scherben an der offenen Seite befeuchten. Wird die Feuchtigkeit vom Tassenmaterial aufgesaugt, handelt es sich eindeutig um Keramik, ansonsten ist es Porzellan.

Die Sonderedition keramischer Farbbecher

Bekanntlich ist ja der Kunde König und so kann es passieren, dass der Kunde einen Wunsch hat, hinsichtlich der Tassenfarbe. Es kann sich aber auch um eine Firmenkampagne handeln, für schöne farbige Becher in kräftigen Farben wie Rot – Schwarz – Blau – oder Gelb, die zur Produktion anstehen. Aus wirtschaftlichen Gründen sind die farbigen Tassen nur in Keramik realisierbar, was natürlich ein Qualitätsmanko bedeutet.

Es lassen sich auch Porzellantassen / Becher farbig zu lackieren, wenn der Preis keine Rolle spielt! Bei 1000 Tassen beträgt der Preisaufschlag pro Tasse ca. 2,50 Euro für den äußeren und inneren Druck. Weiter zu den farbigen Keramikbechern.

Problem 1:  Hier stehen die Zusatzkosten im Vordergrund. Farbige Keramiktassen /Becher sind teurer als weiße Porzellantassen. Die farbigen Drucke müssen mit Weiß hinterlegt werden (Sonderfarbe Weiß). Handelt es sich um besonders intensive Farben, muss noch mehr Weiß verwendet werden.

Problem 2:  Je mehr „Deckweiß“ auf der Tasse hinterlegt wird, desto weniger brennt die vorgesehene Farbe auf die Tassenglasur auf. In der Praxis bedeutet es so viel: „Geringere Glasur wird vom Geschirrspüler schneller und leichter angegriffen“.

Problem 3:  Hier ist die Spülmaschine die „Böse“. Wer lange Freude an seinen Werbeträger-Tassen haben will, sollte daher zu Tassen mit nur wenig „Deckweiß“ tendieren. Am Ende wird die Tasse sich in Form ihrer längeren Haltbarkeit dankbar erweisen. Zudem wird es auch preiswerter.

Wie werden Werbetassen bedruckt?

In der Regel werden Werbetassen unter Zuhilfenahme einer der vier Verfahren bedruckt.

  • Keramischer Digitaldruck.
  • Keramischer Siebdruck mit Schiebebildern.
  • Keramischer Siebdruck im Direktdruck.
  • Sublimationsdruck ( eher zu vernachlässigen).

Siebdruck keramisch mit Schiebebildern

Mit einer Gummirakel werden die keramischen Farben durch die vorher belichteten Drucksiebe (ein Sieb pro Farbe) gedrückt. Der darauffolgende Druck erfolgt dann auf einen DIN A 1 Transferpapierbogen. Dieser ist abhängig vom Motiv und wird mit bis zu 20 Schiebebildern bedruckt.

Von Hand wird das mit Wasser befeuchtete nasse Schiebebild auf die Tasse aufgebracht und ausgerichtet. Die verbleibende Feuchtigkeit zwischen Tasse und Schiebebild wird durch Abziehen mit der Gummirakel entfernt.

Beim anschließenden Einbrennen (850°) der keramischen Farbpigmente verändert sich ihre Optik und verschmelzt sich mit der Glasur. Die höchste Qualitätsstufe stellt das Verschmelzen des Farbkörpers mit der Glasur (Aufglasur) bei der Anfertigung von Werbetassen dar. Aus diesem Grunde wird dieses Verfahren am häufigsten praktiziert.

Keramischer Siebdruck im Flächendruck

Um Schriften – Logos – und andere einfarbige Bereiche zu drucken, benutzt man offene Siebmaschinen, welche die Farbe vollständig an den belichteten Stellen hindurch drückt. Pro Farbe benötigt man ein Sieb. Bei einem mehrfarbigen Motiv wird jede Farbe extern (nacheinander) gedruckt.

Keramischer Siebdruck im Rasterdruck

Um realistisch die Farbverläufe darzustellen, werden mit zunehmender Anzahl die farbigen Punkte im Farbverlauf stetig verringert. Im keramischen Siebdruck besitzt ein Bildpunkt lediglich den Zustand „Farbe“ oder „keine Farbe“. Die aus dem bekannte Rasterung (z.B. 80% Schwarz) ist bei keramischen Farben nicht machbar.

Keramischer Siebdruck im Fotodruck

Mit den vier bekannten Grundfarben: Magenta – Cyan – Schwarz und Gelb (vier Siebe) werden fotorealistische Motive gedruckt. Im fotorealistischen Druck ist die Besonderheit, dass die Farbflächen „nicht“ mit den oben genannten Grundfarben gedruckt werden können. Die vollfarbigen Flächen lassen sich nur mit Zusatzfarben bedrucken.

Der keramische Digitaldruck

Motiv ausdrucken, auf die Tasse spannen, anschließend einbrennen und fertig! Es klingt nicht nur simpel, es funktioniert auch so einfach! Eine längere Entwicklungsphase stellte die Weichen für keramische Farben digital zu drucken. Frühere nicht realisierbare Motive im keramischen Siebdruck lassen sich jetzt einfach mit 850° auf die  Tasse brennen und ausdrucken.

Was bringt die neue Technik?

  • Lieferzeiten ab einer Woche.
  • Druck von Spiegelungen.
  • Produktion geringer Stückzahlen.
  • Druck transparenter Flächen.
  • Einfache Personalisierung.

Direktdruck im keramischen Siebdruck

Im Direktdruck wird die Tasse / Becher maschinell auf einem oder mehreren Sieben nacheinander abgerollt. Die erwärmte Farbe erkaltet dann auf dem Werbebecher, vorher wird die Farbe durch das Sieb gedrückt. Der geringere Preis, verbunden mit der kürzeren Lieferzeit rechtfertigen nicht immer die Nachteile dieses Druckverfahrens: Auf der Tassenoberfläche befindliche Unregelmäßigkeiten, sowie der verfahrensbedingte Einsatz von groben Sieben können zu einer ungenauen Passgenauigkeit führen. Ein weiteres Manko bei der Farbe ist die Detailschärfe Druckbereich und Rastermöglichkeit, die man leider hinnehmen muss.

Sublimationsdruck

Für Werbezwecke ist dieses Druckverfahren aus Qualitätsgründen ungeeignet. Ein handelsüblicher Tintenstrahldrucker druckt die Sublimationstinte auf eine Transferfolie, welche dann auf die Tasse gespannt und mit einer sich erhitzenden Metallmanschette (Transferpresse) umgeben wird. Die Tinte dampft dann bei einer Temperatur von ca.200° auf die Tassenoberfläche ein. In handelsüblichen Backöfen lässt sich alternativ das Motiv auch einbrennen. Vergleichbar ist die Qualität mit der doch recht simplen Druckweise. „Lediglich für den Privatbereich geeignet“.


Allgemeine Besonderheiten über einen Druck mit keramischen Farben

Keramische Farben sind beim Drucken schwer zu bändigen. Ganz anders als die zahmen Farbpigmente des Offsetdruckes verbinden sich die keramischen Farbkörper bei Schmelzen auf der Glasur und bilden so gemeinsam neue Farbtöne. Das Mischen der Farben setzt viel Erfahrung voraus. Je mehr Erfahrung und Fachwissen der keramische Siebdruck erwarten kann, umso eher entspricht das Ergebnis den Vorgaben. Einen Grund dafür ist die Gewährleistung der Farben, erst nach einem Probebrand erfolgen kann.

Magenta, ein Sonderfall:

Nicht alle Farben der Pantone / HKS Palette sind im keramischen Druck herstellbar. Ein Grund dafür, dass Magenta schwer zu realisieren ist. Ein eventuelles Ergebnis ist eher als grobe Näherung zu verstehen.

Silber-und Goldfarbe:

Realisierbar ist in diesem Fall der gewünschte metallische Glanz von Silber und Gold. Er ist jedoch für den Geschirrspüler ungeeignet und recht kostspielig. Pro Quadratzentimeter Druckfläche beträgt der Preis zwischen 12,50 € und 15,00 €

Der doch recht hohe Preis rechtfertigt sich dadurch, dass sich tatsächlich Gold in der Farbe befindet. Bei Silber handelt es sich um Platin. Die entsprechenden Ersatzfarben sind Pantone 8100 für Silber und 874 für Gold. Beide Ersatzfarben schmelzen auf die Glasur( Aufglasur) auf, im Gegensatz zu den metallischen Farben.

Grafische Motive keramisch korrekt einschätzen

Der Druck, welcher es sein soll für das Motiv ist wichtig, um genau zu kalkulieren. Relativ simpel ist hier die Einschätzung. Enthält das Motiv eine Zeichnung, ein Foto oder Malerei, handelt es sich um einen fotorealistischen Druck (CYMK). Wenn das Motiv nur volle Farben enthält (Fläche oder Farbverlauf), dann handelt es sich um einen farbigen Druck. Diese bestehen in der Regel aus einem oder mehreren Bildern und einer oder mehreren Sonderfarben.

Warum Sonderfarben?

Nur mangelhaft darstellen lassen sich vollfarbige Flächen mit den vier Grundfarben (CYMK). Das Erscheinungsbild würde einer halbtransparenten Farbfläche gleichkommen. Wenn sich also Schriftzug – Logo oder andere vollfarbige Flächen mit deckenden kräftigen Farben zeigen, sind Sonderfarben notwendig.

Für farbintensive Motive gilt das Gleiche innerhalb eines Bildes. Ein gelber Radlader oder ein blauer Himmel benötigen eine Sonderfarbe, ansonsten würde das Objekt farblich schwächeln und das will ja niemand!

Schwarz, mal ja – mal nicht als Sonderfarbe

Im keramischen Druck ist Schwarz mitunter eine Farbe und manchmal wird sie als Sonderfarbe hinzugefügt. „Wieso“?

In vollfarbigen Motiven wird Schwarz als Vollfarbe gedruckt. Dazu gehören Konturen – Schriftzüge –und Flächen. So zählt Schwarz zu den druckbaren Farben. Im fotorealistischen Druck ist Schwarz einer der vier Grundtöne (CMYK), sie muss also nicht als Sonderfarbe dem Farbrepertoire hinzugefügt werden.

Die Farbe „Weiß“

Weiß im Motiv und weißes Porzellan, da denken viele sehr praktisch. So liegt es nahe, wenn man einfach auf die Farbe verzichtet, um den Bereich geschickt auszusparen. So klappt es aber nicht! Porzellan ist eben nicht nur rein Weiß und der Druck erscheint sauberer, wenn Weiß auf einen farbigen Untergrund als Farbe gedruckt wird. Bei hellen Untergründen ist der Kontrast zur Hintergrundfarbe (Weiß) so gering, dass der Weißdruck sich nur wenig vom Hintergrund abhebt.