Skip to main content

.

Filterkaffee – der neue Trend

Kaffee ist nach wie vor das Lieblingsgetränk der Deutschen. Rund 150 Liter des braunen Elexiers trinkt jeder pro Jahr im Schnitt. Weltmeister im Kaffeetrinken sind übrigens die Finnen – jeder trinkt dort durchschnittlich 5 Tassen pro Tag.

Wurden in den letzten Jahren immer neuartigere kaffeehaltige Getränke erfunden, die nicht nur mehr einfach Cappucino oder Latte Macchiato hießen, sondern sich mit Namen wie Moccacino oder Espresso Macchiato schmückten, scheint es jetzt eine Trendwende zurück zum Ursprung zu geben : Der gute alte Filterkaffee erlebt derzeit ein Comeback.  

Die dritte Welle

Experten sprechen dabei von der sogenannten “Dritten Welle”.
Vor Jahren, zu Zeiten der “ersten Welle”, eroberten die vakuumverpackten Tüten mit fertig gemahlenem Kaffeepulver die Supermärkte und erleichterten somit die Arbeit rund um die Zubereitung von Kaffee. Da dabei aber oftmals das typische Kaffeearoma auf der Strecke blieb, wenn die Tüte einmal geöffnet war und zudem fertig gebrühter Kaffee nach Stunden auf der Heizplatte einer Kaffeemaschine nur noch eklig bitter schmeckt, war der Filterkaffee irgendwann in der letzten Zeit “out”.

Es folgte die Zeit des “Kapselkaffees” – sämtliche Geschmacksrichtungen von Kaffee konnten im Handumdrehen mit Senseo- oder Nespressomaschinen, mit oder ohne spezielles Topping, hergestellt werden.

Diese Kaffeemode hatte allerdings zwei große Nachteile: Zum einen waren die Kapseln, die natürlich nur herstellerspezifisch und nicht universal einsetzbar waren, gegenüber normalem Kaffee erheblich teurer, zum anderen fehlte mit der Zeit der für Kaffee typische Geschmack nach frisch gemahlenen Bohnen.
Genau dieser Wunsch nach wirklichem Kaffeegeschmack und Kaffeeduft und die ständige Verbesserung der Brühtechniken führt jetzt zur Renaissance des Filterkaffees.

Lecker- wie ihn Oma brühte

Fast jeder kann sich noch daran erinnern, wie lecker es aus Omas Küche nach frisch gebrühtem Kaffee duftete, der erst kurz vor der Zubereitung manchmal sogar noch per Hand gemahlen wurde. Und genau diese Methode, Kaffee zuzubereiten, ist die beste und wieder sehr in Mode.

Für einen lecker schmeckenden gefilterten Kaffee sollte man nur frisches Wasser verwenden. Dieses wird aufgekocht, danach läßt man es etwas abkühlen, bis es nicht mehr “blubbert”.

Auf die Kaffeekanne, die idealerweise etwas angewärmt ist, wird der Kaffeefilter aufgesetzt. Am besten eignet sich ein Porzellanfilter, denn der ist geschmacksneutral. In diesen gibt man dann das Filterpapier und das frisch gemahlene Kaffeepulver. Nun wird das aufgekochte Wasser langsam und in kreisenden Bewegungen über das Pulver gegeben – fertig ist der wohlschmeckende Kaffee, wie aus Omas Zeiten.
Diese Methode ist etwas zeitaufwendig aber total angesagt. In vielen Szene-Cafés wird das Kaffeefiltern bereits als Ritual gepflegt.

Filtern hochmodern

Wem das herkömmliche Aufbrühen von Kaffee zu umständlich ist, dem bieten die modernen Kaffeeautomaten frisch gebrühten, leckeren Kaffee auf Knopfdruck.

Je nach gewählter Kaffeestärke und Tassengröße werden die Kaffeebohnen vom integrierten Mahlwerk zerkleinert. Unter hohem Druck wird der gemahlene Kaffee dann fest zusammengepreßt. Das auf die richtige Temperatur von 92-94 Grad aufgeheizte Wasser läuft dann über den zusammengepreßten Kaffee.

Geschmacklich kann der Kaffee aus dem Vollautomaten mit herkömmlich aufgebrühtem in jedem Fall mithalten und modernste Kaffeevollautomaten bieten neben der normalen Kaffeeherstellung meist die Möglichkeit, verschiedene andere Spezialitäten herzustellen, wie z.B. Latte Macchiato, Cappuccino oder Espresso. Allerdings müssen die Vollautomaten auch regelmäßig intensiv gereinigt und gepflegt werden. Dazu sind aber spezielle Reinigungsmittel und teilweise viel Zeitaufwand erforderlich.

Die Anschaffung eines Kaffeevollautomaten ist immer noch sehr preisintensiv, so dass das Filtern auf herkömmliche Art finanziell immer eine echte Alternative ist.

Selbstverständlich läßt sich das Lieblingsgetränk der Deutschen auch weiterhin über eine normale Filterkaffee- Maschine erzeugen. Frisch gebrüht ist auch dieser Kaffee aromatisch, jedoch sollte er sich nicht auf der Heizplatte der Kaffeemaschine “totstehen”.

Mehr als Genussmittel

Kaffee ist für uns in erster Linie Genußmittel – für die meisten gibt es nichts Schöneres, als den Tag mit einer Tasse wohlschmeckenden anregenden Kaffees zu beginnen. Verantwortlich für diese anregende Wirkung ist natürlich das Koffein, welches auch eine leicht antidepressive und aufmunternde Wirkung hat.
Es ist nachgewiesen, dass der Genuß von koffeinhaltigen Getränken die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns steigert, besonders das Kurzzeitgedächtnis.

Kaffee hat aber noch einige andere gesundheitsfördernde Eigenschaften. So enthält er sogenannte Antioxidantien, die dem Körper beim Abbau von freien Radikalen helfen und damit u.a. vorbeugend gegen Krebs wirken. Weiterhin soll der hohe Koffeinanteil helfen, Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu verhindern. Allerdings sollten Kinder gerade wegen des hohen Anteils an Koffein keinen Kaffee trinken.

Übermäßiger Kaffeegenuß kann sich aber auch negativ auf den menschlichen Körper auswirken. Vor allem bei Bluthochdruck, Herzbeschwerden oder ständigem Streß sollte man seine Kaffeemenge vorsichtig dosieren, ebenso bei empfindlichem Magen. Hier kann es schnell zu einer Übersäuerung (Sodbrennen) kommen.

Kaffee oder Espresso? oder Instant?

Vor allem nach einer üppigen Mahlzeit schwören Viele auf Espresso, den “kleinen Bruder” des Kaffees. Dabei kann kaum jemand sagen, was Espresso eigentlich genau ist und um dieses Getränk halten sich hartnäckige Gerüchte. Der Unterschied zwischen Espresso und Kaffee liegt ganz einfach in der Röstung. Bohnen für Espresso werden länger geröstet als für Kaffee. Dabei hat Espresso nicht wie angenommen mehr Koffein als Kaffee sondern gerade einmal halb so viel.

Kaffee wird heller geröstet als Espresso, daher enthalten Kaffeebohnen auch mehr Säure. Wer also einen empfindlichen Magen hat, sollte öfter einen Espresso trinken. Er ist leichter bekömmlich und verträglich als normaler Kaffee. Auch der Instant- Kaffee steht heutzutage dem normalen Kaffeepulver in Aroma und Geschmack kaum noch nach. Er enthält genauso viel Koffein und ist bei richtiger Lagerung länger haltbar als Kaffeepulver. Der einzige Unterscheid ist, dass er sich beim Übergießen mit heißem Wasser auflöst, also leichter zu handhaben ist. Letztlich bleibt es aber Geschmackssache, ob man den Kaffee gemahlen, als Pulver oder als Bohne kauft und zubereitet.

Preislich unterscheiden sich die Kaffeearten nicht wesentlich. Egal, ob es Jacobs, Dallmayr, Melitta oder Tchibo sein soll: Das Pfund gemahlener Kaffee ist im Supermarkt derzeit um die 4,50 Euro zu bekommen.
Kaffeebohnen werden meist in Packungen zu 1 kg verkauft. Hier liegt der Preis um die 10 Euro und Instantpulver wird um die 6 bis 8 Euro für 200g angeboten.

Für Filterkaffee von normaler Stärke gilt nach wie vor die alte Faustregel, dass ca. ein leicht gehäufter Teelöffel Kaffeepulver für eine normale Tasse Kaffee verwendet werden soll.